Patt im Stellungskrieg auf dem Maidan in Kiew

International Der Ausgang der Proteste in der Ukraine bleibt ungewiss, ebenso, ob es überhaupt gelingen kann, der Oligarchie des Landes Grenzen zu setzen

Der Maidan in Kiew, der zentrale Platz in der ukrainischen Hauptstadt schlechthin und Symbol für entschlossenen Protest gegen das Herrschaftsmodell von Präsident Viktor Janukowitsch, wird immer mehr zum Ort eines Stellungskriegs. Seit zwei Monaten harren GegnerInnen der ukrainischen Regierung dort aus und rüsten sich mit Stöcken und Helmen für einen Angriff der Sondereinheit Berkut. In regelmäßigen Abständen machen Gerüchte die Runde, dass den Protesten mit einem Großaufgebot von Polizei und Wasserwerfern ein Ende bereitet werden soll, aber bislang bleibt es relativ ruhig. Beide Seiten verhalten sich passiv, es ist eine Pattsituation eingetreten, Kompromisse sind nicht in Sicht. Читать далее

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Jihad und Olympia

Für ihren Antiterrorkampf verschärft die russische Regierung Gesetze. Die Jihadisten finden sich inzwischen nicht mehr nur in den Republiken des Nordkaukasus.

Die Nachrichten von dem Doppelanschlag in Wolgograd um die Jahreswende haben wenige Wochen vor den olympischen Winterspielen in Sotschi der Welt einmal mehr vor Augen geführt, dass Russland ein gewaltiges Sicherheitsproblem hat. Selten kommt dem gebührende Aufmerksamkeit zu, denn der Großteil terroristischer Aktivitäten trifft den Nordkaukasus, genauer gesagt Dagestan, Tschetschenien und auch das Stawropoler Gebiet. Entsprechend der hohen Konzentration islamistischer Zellen in Dagestan geht nach Einschätzung des russischen Sicherheits­apparats von dort die größte Gefahr aus. Soll ein Anschlag für maximale mediale Wirkung sorgen, muss es Opfer außerhalb dieser Regionen treffen. Bereits im Oktober starben in Wolgograd meh­rere Menschen bei einer Bombenexplosion, doch erst die Bilder des Ende Dezember von einer heftigen Explosion erschütterten Hauptbahnhofs erreichten eine breite Öffentlichkeit.

Gemeinhin stehen die nuller Jahre in Russland für Stabilität, dabei hat sich in diesem Jahrzehnt im Vergleich zu den neunziger Jahren die Anzahl der Terrorakte um das Sechsfache erhöht. Читать далее

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Антифашистское шествие 19 января

19 января – акция памяти адвоката Станислава Маркелова и журналиста Анастасии Бабуровой в Москве, шествие от Новопушкинского сквера, организованное Комитетом 19 января.

Александр Черкасов, правозащитник, член правления Международного «Мемориала»; политолог Утэ Вайнманн; Надежда Прусенкова, пресс-секретарь «Новой газеты»; Егор Лаврентьев, активист антифашистского движения, активист «Автономного действия»; Влад Тупикин, журналист, редактор газеты «Воля».

http://www.svoboda.org/content/transcript/25233557.html

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Антифашистское шествие 19 января

19 января – акция памяти адвоката Станислава Маркелова и журналиста Анастасии Бабуровой в Москве, шествие от Новопушкинского сквера, организованное Комитетом 19 января.

Видеозапись

Александр Черкасов, правозащитник, член правления Международного «Мемориала»; политолог Утэ Вайнманн; Надежда Прусенкова, пресс-секретарь «Новой газеты»; Егор Лаврентьев, активист антифашистского движения, активист «Автономного действия»; Влад Тупикин, журналист, редактор газеты «Воля».

Егор Лаврентьев: 19 января – это для меня не только день памяти, это еще и день борьбы. Стас и Настя были не просто людьми, которые пострадали от неонацистского террора, они были антифашистами и социально активными людьми. Поэтому для меня весьма близки такие слова, как «помнить — значит, продолжать борьбу». Лучшее напоминание нам о неонацистском терроре, об этих людях – продолжить их дело. 19 января правильно поднимать какие-то проблемы, вопросы, которыми занимались Стас и Настя. Что мы, соответственно, и собираемся делать в рамках демонстрации.

Надежда Прусенкова: Я солидарна с Егором, помнить – значит бороться. Гибель Стаса и Насти не только чисто человеческая трагедия для тех, кто их знал, эта история вскрыла огромный пласт проблем, о которых никто не хотел говорить, все отворачивались и делали вид, что этого не существует. Они заставили общество принять тот факт, что существует нацистское насилие, что оно неуправляемо, что его невозможно контролировать, что его можно победить локально в случае конкретных ситуаций, но глобально оно видоизменяется, переходит из подполья на государственный уровень и обратно в подполье, и все время этот змей, эта гидра меняется. И конечно, вспоминая их, необходимо продолжать борьбу с теми проблемами, которые обнажились после их смерти.

Утэ Вайнманн: Для меня это день памяти и день борьбы. Мы сегодня помним о Стасе и Насте, но это громкие убийства, а есть еще масса “негромких” убийств. Убивали граждан Узбекистана, Таджикистана, многих других государств, и имена этих жертв мы, скорее всего, даже никогда не узнаем. И продолжают убивать, несмотря на то, что многие говорят, что в последние годы сокращается число убитых и количество нападений. Сейчас мы имеем дело с обратной тенденцией, поэтому повестка как стояла, так и стоит, и будет стоять, боюсь. Читать далее

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«Die Linke ist nicht vertreten»

Seit November flauen die regierungskritischen Proteste in der Ukraine nicht ab. Das Zentrum der Protestbewegung ist der Maidan-Platz, der »Unabhängigkeitsplatz« in der Hauptstadt Kiew. Die Jungle World sprach mit Denis Lewin über die Allgegenwart rechter Parolen, den Einfluss der rechtsextremen Partei Swoboda (»Freiheit«) und die Schwierigkeit, linken Positionen bei den Protesten Gehör zu verschaffen. Lewin ist Vertreter der freien ukrainischen Eisenbahngewerkschaft und Mitglied der linken Vereinigung Borot’ba.

Viele Linke in der Ukraine stehen der europäischen Integration skeptisch gegenüber. Worin besteht deren Kritik und wie stark ist die Linke bei den Protesten auf dem Maidan vertreten?

Die Kritik besteht darin, dass weder die europäische Integration noch ein möglicher Beitritt zur Zollunion mit Russland Lösungen für die Probleme der Ukraine und ihrer Bevölkerung bietet. Die neoliberalen Reformen werden nicht gestoppt, die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche wird nicht beendet, sondern diese Prozesse werden sogar noch verstärkt. Außerdem befinden sich sowohl die Europäische Union als auch Russland, wie die ganze Welt, in einer schweren Krise und der Beitritt zu einem der neoliberalen Bündnisse befreit uns nicht von den Folgen dieser Krise. Wir benötigen eine tiefgehende soziale und ökonomische Umgestaltung, die unserer Gesellschaft die Möglichkeit bietet, sich zu entwickeln, die ein für alle erschwingliches und qualitativ hochwertiges Gesundheits- und Bildungssystem etabliert und akzeptable Löhne und Arbeitsbedingungen schafft. Die Linke ist auf dem Maidan praktisch nicht vertreten. Es gab mehrere Versuche von Linken, sich mit sozialen Forderungen dort zu positionieren, aber sie wurden mit Gewalt von den Rechten verdrängt. Das Programm auf dem Maidan wird von Rechtsradikalen diktiert, die dort für Sicherheitsfragen verantwortlich sind, und die Anführer der Proteste sind ohnehin rechte Politiker und Liberale aus der sogenannten Opposition.

Denis Lewin, ukrainischer Gewerkschafter

Denis Lewin, ukrainischer Gewerkschafter (Foto: Privat)

 

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«Левые не представлены»

Газета «Jungle World» беседовала с украинским левым украинским активистом Денисом Левиным.

– Многие левые в Украине скептически настроены относительно ероинтеграции. В чем заключается их критика и представлены ли на Майдане левые силы?

– Критика евроинтеграции, как и критика возможность вступления в Таможенный Союз, состоит в том, что ни один из этих процессов не сможет решить  социальныхпроблем Украины и украинцев. Ни евроинтегрция, ни ТС не остановят неолиберальные реформы в Украине, не прекратят коммерциализацию всех сфер жизни, а скорее наоборот – усугубят эти процессы. Читать далее

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Putzen für Putin

Die olympischen Winterspiele in Sotschi sollen als Ereignis in die russische Geschichte eingehen. Mit einer Reihe von Sonder­verordnungen will die Regierung den Anschein von Ordnung und Wohlstand wecken.

Viele ältere Moskauer erinnern sich heute noch daran, wie sie während der olympischen Sommerspiele im Jahr 1980 ins Staunen kamen, als sie mit der eigens für ausländische Delegationen hergerichteten Konsumwelt in Berührung kamen. Plötzlich gab es Köstlichkeiten aus dem kapitalistischen Ausland wie finnische Butter, Joghurt und Fanta zu kaufen. Auch die Einwohner von Sotschi kommen heute aus dem Staunen nicht heraus. Anlass sich zu wundern ist diesmal keine Limonade aus dem Westen, sondern der Glanz und Glamour in dem zuvor viele Jahre dem Verfall preisgegebenen Hafengebäude ihrer Stadt, in dem nun Edeldesigner wie Gucci und Louis Vuitton residieren. Die Reak­tionen der Bevölkerung von Sotschi auf die bevorstehenden Spiele und die Umgestaltung der Region sind sehr unterschiedlich. Einige Leute können den Veränderungen etwas Po­sitives abgewinnen – im übertragenen wie im buchstäblichen Sinne. So mancher ist fasziniert von der neu geschaffenen Infrastruktur, andere dagegen mussten den olympischen Sportstätten ohne ausreichende Kompensationszahlungen weichen oder sitzen wegen der Bauarbeiten regelmäßig ohne Strom und Gas in ihren Häusern; manche warten vergebens auf die versprochene Umsiedlung und blicken wenig optimistisch in die Zukunft. Читать далее

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Brennende Herzen

Die Amnestie der russischen Regierung für Straffällige fällt angesichts der sonstigen Repression bescheiden aus. Dafür wachsen die ökonomischen Probleme.

Zum Jahresende gab es ein Geschenk: ein längst überfälliges und wenig originelles. Anlässlich des 20. Jahrestags der russischen Verfassung trat eine Amnestie in Kraft, mit der Russland sich einiger der zahlreichen Fälle politischer Justiz auf galante Art und Weise entledigt. Präsident Wladimir Putin hat die Vorlage dafür geliefert, die Duma ihren Segen erteilt. Unter die Amnestie fallen etwa 25 000 Inhaftierte, unter ihnen Maria Aljochina und Nadezhda Tolokonnikowa von Pussy Riot, alle 30 in der Arktis festgesetzten Greenpeace-Mitglieder, aber lediglich acht von 27 wegen vermeintlicher Massenunruhen am 6. Mai 2012 Beschuldigten. Was wie ein Gnadenakt aussieht, spiegelt wohl nur die Vernunft­ebene politischer Entscheidungen wider, die in der russischen Führung gelegentlich hinter kleinlicher Rachsucht zu verschwinden droht. Diese Vernunft hat aber nicht ausgereicht, die Strafverfolgung wegen der Krawalle vom Bolotnaja-Platz am 6. Mai 2012 komplett einzustellen, obwohl diese, wie der Bericht einer internationalen Expertenkommission schlussfolgert, von der Polizei provoziert wurden. Die Begnadigung Michail Chodorkowskis fällt nicht unter die Amnestie. Er hatte ein Gnadengesuch an Putin gerichtet und damit, so der Kreml, seine Schuld eingestanden. Читать далее

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Nur fünf Agenten

In Russland hat vor allem Präsident ­Wladimir Putin das Sagen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird weiter ­eingeschränkt.

Regieren ist ein schwieriges Geschäft, insbesondere wenn es um mühsame Koalitionsverhandlungen geht. Derlei hausgemachte Probleme wie in Deutschland kennt das politische System in Russland bekanntlich nicht. Das Prozedere der Regierungsbildung mutet dort fremd an, darum kümmert sich in Russland um höherer Effektivität willen der Präsident persönlich. Doch das bedeutet nicht, dass die Regierung den an sie gestellten Ansprüchen genügt. Das muss sie auch nicht, denn sie darf und soll in der Öffentlichkeit für alle Missstände verantwortlich gemacht werden, während für die strategische Ausrichtung der russischen Politik allein der Präsident und dessen Verwaltungsapparat Sorge tragen. Читать далее

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«Russland für Russen»

Rechtsextreme Denkmuster sind auch im Osten verbreitet

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Zumindest für die ehemalige Hauptstadt der Sowjetunion lässt sich konstatieren, was auf den ersten Blick wie ein Paradox erscheint: Rechtsextreme Denkweisen waren im Bewusstsein der russischen Bevölkerung kaum jemals so fest verankert wie heute. Gleichzeitig befindet sich die rechte Szene nach wiederholten Spaltungsprozessen in einer tiefen Krise. Grund zum Aufatmen ist dies allerdings nicht.

Anders als in vielen europäischen Staaten ist in Russland vorerst nicht mit einer erstarkenden parlamentarischen Präsenz extrem rechter Parteien zu rechnen. Seit der ersten Präsidentschaft von Wladimir Putin hat sich der Handlungsspielraum für die extreme Rechte im politischen Mainstream auf ein Minimum reduziert. Die Zulassungen zu Wahlen erhielten nur wenige ausgewählte Parteien. Das Kalkül, mit dem rechten Parteienzusammenschluss »Welikaja Rossija« (Großes Russland) 2007 den Sprung ins Parlament zu schaffen, ging nicht auf. Die Partei ist bis heute nicht registriert und hat dadurch an Bedeutung verloren. Читать далее

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