Stefania Kulajewa vom Antidiskriminierungszentrum Memorial kämpft für Romakinder und gegen die Behörden
Erstmals wird an diesem Montag zur Erinnerung an die Ermordung der Menschenrechtler Stanislaw Markelow und Anastasia Baburowa in St. Petersburg eine Demonstration anstelle einer Kundgebung stattfinden. Die lokalen Behörden tun sich mit der Genehmigung einer öffentlichen antifaschistischen Veranstaltung noch schwerer als in Moskau. Dass die Stadt nun ihre Zustimmung erteilt hat, ist nicht zuletzt das Verdienst von Stefania Kulajewa und der von ihr geleiteten Organisation, dem Antidiskriminierungszentrum Memorial (ADZ).
Als Antifaschistin setzt sich Stefanie Kulajewa seit vielen Jahren für die Rechte von Minderheiten ein und kritisiert deren allgegenwärtige Diskriminierung. Im Fokus stehen Roma, Migranten und Flüchtlinge, aber auch Menschen mit Behinderungen. Sie beschränkt sich nicht auf juristischen Beistand und Lobbyarbeit. Es geht ihr ebenfalls um die Vermittlung historischer Zusammenhänge und Aufklärung über den Nationalsozialismus. Konsequente Kritik der extremen Rechten ließ sie ins Visier von Petersburger Neonazigruppierungen geraten. Drohungen waren die Folge. Einschüchtern lässt sie sich nicht.