Право — за ними, ответственность — за нами

В этом году впервые 27 января (день освобождения лагеря уничтожения в Освенциме) было отмечено как международный день памяти жертв Холокоста. Поводом для этого послужила, как это часто бывает, не столько инициатива снизу, сколько резолюция Генеральной Ассамблеи ООН. Для принятия этого, на первый взгляд, довольно очевидного решения международному сообществу понадобилось целых 60 лет со дня освобождения символа уничтожения евреев в XX веке. Впрочем, неудивительно, ибо широко известно, что даже мертвый еврей для многих является не меньшей провокацией, нежели живой. Но я сейчас не об этом. Читать далее

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Staatsanwaltschaft empfiehlt: Schlagen Sie als erster zu

In St. Petersburg dominieren rechte Schläger das Straßenbild

Zwei Monate sind seit dem Mord an dem 20-jährigen Antifaschisten und Musiker Timur Katscharawa im Stadtzentrum von St. Petersburg vergangen, fünf Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft, die Tatwaffe, ein Messer, hat die Miliz bei dem Hauptverdächtigen zu Hause ausfindig gemacht. Es wird einen Prozess geben und die Öffentlichkeit hat erstmals davon Notiz genommen, dass es neben den allseits präsenten rechten Schlägerkommandos in der Millionenstadt auch eine engagierte junge Antifaszene gibt. Doch an der resignativen Grundstimmung in deren Umfeld hat sich seither nichts geändert.

Zur Erinnerung: Am Sonntag, den 13. November 2005, griffen zehn rechte Skins Timur und dessen Freund und Musiker Maksim Zgibaj vor einem Café an. Timur starb wenige Minuten später an den Folgen von Messerstichen in der Halsgegend. Читать далее

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Nebelbomben aus dem Kreml

Überraschende Ende des Gaskonflikts zwischen Russland und Ukraine
Die russische Bevölkerung hatte sich kurz vor Neujahr gerade erst in einen zehn Tage andauernden Feiertagsmarathon gestürzt, als der russische Monopolist Gasprom der Ukraine faktisch den Krieg erklärte. Statt dem bisherigen «Bruderpreis» von 50 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter Gas verlangte der russische Energiegigant mit Beginn des neuen Jahres die Einführung eines satten Markpreises von 230 US-Dollar. Andernfalls, so Gasprom-Chef Aleksej Miller, werde der Hahn abgestellt. Das ist glatte Erpressung, auf die die ukrainische Führung ihrerseits mit dem Abzapfen der Lieferungen an die westlicher gelegenen europäischen Gasempfängerländer reagierte. Читать далее

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Die Wahl der Waffen

Am Sonntag wird in Tschetschenien ein neues Parlament gewählt. Die besten Chancen haben die Vertreter der pro-russischen Milizen.

Tschetschenien verfügt zwar über alle Institutionen, die eine zur Russischen Föderation gehörige Republik ausmachen. Es existiert eine Verfassung, eine Regierung und ein Präsident. Die Legitimität dieser Regierung mit Sitz in Grosny ist jedoch ebenso fragwürdig wie die der separatistischen Führung, die in den tschetschenischen Bergen und im Exil residiert. Читать далее

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Die Abgeordnetenplätze sind bereits verteilt

Am 27. November wird in Tschetschenien gewählt

Ende 2002 hat sich der Kreml die Normalisierung der Verhältnisse in Tschetschenien — der stark vom Krieg geprägten und zu Russland gehörigen Kaukasusrepublik — auf die Fahnen geschrieben. Seitdem wurde dort ein Verfassungsreferendum abgehalten und zwei Präsidenten gewählt. Am 27. November finden nun erstmals seit fast neun Jahren wieder Parlamentswahlen statt. Seit dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion 1991 hat Tschetschenien vier Parlamente gewählt — davon zwei prorussische und zwei separatistische — deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie allesamt wieder aufgelöst wurden. Das fünfte tschetschenische Parlament soll nun formal den Prozess der Machtübergabe von Moskau an die lokalen staatlichen Institutionen beenden und diese in vollem Umfang legitimieren.
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Unter dem Deckmantel der Avantgarde

Die russische Nationalbolschewistische Partei auf dem Weg zur Macht

Pünktlich zu ihrem zehnjährigen Bestehen im Herbst 2004 versuchte sich die NBP durch mehrere spektakuläre Aktionen als vermeintlich einzige radikale Kraft gegen das Regime von Präsident Putin zu profilieren. Im August drangen Parteiaktivisten aus Protest gegen die antisoziale Politik der russischen Regierung in die Arbeitsräume des Gesundheitsministers Michail Zurabow ein. Im Dezember stürmten 40 junge NBPschniki die Empfangsräume der Präsidialadministration und forderten den Rücktritt Putins, die Beendigung des Tschetschenienkriegs und die Beibehaltung der Gouverneurswahlen. Im Mai 2005 schlieЯlich hissten NBP-AnhängerInnen gegenüber des Kreml am Hotel Rossija ein Transparent mit der Aufschrift «Putin, geh von allein!»

Ein neues gemäßigteres Parteiprogramm soll nun die Kompatibilität der Partei mit der sich langsam formierenden Opposition aus dem liberalen und kommunistischen Spektrum unter Beweis stellen, was ihr vor dem Hintergrund der sozialen Proteste in Russland während der vergangenen Monate auch zu gelingen scheint. Die NBP will damit nicht nur an alte Erfolge anknüpfen, sondern durch die proklamierte ideologische Erneuerung ihre Ambitionen als politische Avantgarde in die Tat umsetzen. Dass es sich bei der neuerlichen Wandlung der NBP allerdings nicht um eine Form der politischen Läuterung handelt, wird deutlich, wenn man die Aufbauphase der Partei Mitte der 1990er Jahre näher betrachtet.

Postsowjetische Gegenkultur

Die NPB erhielt ihre ursprüngliche Fasson durch ein erfolgreiches Zweiergespann: dem damals kaum bekannten monarchistisch-nationalistisch orientierten geopolitischen Strategen Alexander Dugin und dem Schriftsteller und Politemigranten Eduard Limonow. Dugin entwickelte eine komplexe Ideologie, basierend auf einer Synthese aus Elementen des europдischen Faschismus und russisch-nationalistischer und neoimperialistischer Ideen, die sich in der Zielvorstellung eines geeinten Eurasiens gegen den Hauptfeind USA manifestiert. Dabei bediente sich Dugin der Traditionen des deutschen Nationalsozialismus und der westeuropдischen Neuen Rechten und rezipierte Autoren wie Julius Evola und René Guénon.[1] Dugin, für den die NBP nur ein Projekt unter vielen darstellte, verlieЯ 1998 die aufgrund einiger Medienerfolge popularisierte, in der großen Politik jedoch weitgehend marginalisierte NBP.[2]

Während der als ernsthafter Denker geltende Dugin die ideologische Grundlage für die NBP erarbeitete, brachte Limonow andere, nicht weniger entscheidende Qualitäten mit. Denn im Unterschied zu Dugin konnte Limonow durch seinen langjährigen Aufenthalt in Frankreich, dessen Staatsbürgerschaft er besaß, auf praktische Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Querfrontstrategen der Neuen Rechten zurückgreifen.[3] Limonow versteht sich zudem nicht als Theoretiker, sondern als Tabus brechender Künstler und Mann der radikalen Tat, was ihn für weite Kreise der künstlerischen Boheme anziehend macht.

Limonow leitete seine Rückkehr nach Russland mit einer Reihe von Kurzaufenthalten ein und publizierte Anfang der 1990er Jahre in der nationalpatriotischen Zeitung Sowjetskaja Rossija. Die rotbraune Opposition[4] gegen den damaligen Präsidenten Jelzin bildete den Ausgangspunkt für Limonows in Frankreich erworbene Praxis der Synthese rechter und linker Ideen. In seinen Texten spielt zwar auch der Antisemitismus eine gewisse Rolle, als verbindendes Element figuriert jedoch vor allem die Schaffung eines mächtigen, russisch dominierten Imperiums. Diese Gewichtung findet sich später auch bei der NBP wieder.

Die Ausgangsbedingungen für die von Dugin und Limonow propagierte nationalbolschewistische Ideologie im postsowjetischen Russland waren äußerst günstig, weil sich schon die herrschaftstragende Struktur der Sowjetunion bis in die höchsten Parteiorgane hinein rechter Inhalte bedient hatte und diese daher keineswegs neu waren.[5] Doch das eigentliche Erfolgsrezept der beiden führenden Köpfe der NBP bestand darin, durch die Absorption der gesamten postsowjetischen Gegenkultur unter gezielter Einbindung linker Strukturen und unter Zulassung beliebiger ideologischer Mischformen eine gewisse kulturelle Hegemonie zu erlangen.

Auf zu jungen Ufern

Im Unterschied zu traditionell linken Parteistrukturen wie der Kommunistischen Partei Russlands (KPRF) und kleineren Parteien, deren Wähler- und Mitgliedschaft aus Altersgründen zusehends schrumpft, verstand es die NBP von Anfang an, den Schwerpunkt ihrer Agitation auf junge Menschen unter Dreißig zu legen. Markante und freche Sprüche sowie bis dahin ungewohnte Aktionen mit Hang zum Skandalösen wirkten auf viele politisch uninteressierte junge Leute anziehend. Erst mit dem Parteieintritt begann die Vermittlung nationalbolschewistischer Inhalte, die vermischt wurden mit Freiheitsversprechen gegenüber der Bevormundung durch die Eltern und anderen unerträglich scheinenden Zuständen. Ideologische Überzeugungen spielten somit beim Eintritt neuer Mitglieder in die Partei eine untergeordnete Rolle, wichtiger waren das Gefühl der Unzufriedenheit über den sich in Russland etablierenden, teilweise mafiösen Kapitalismus und die Bereitschaft zur radikalen Aktion. Zudem liegt die Anziehungskraft der NBP in der zentralen Rolle des unbestrittenen Anführers Eduard Limonow als aufrechter Kämpfer für die Interessen der Verlierer des Kapitalismus.

Eine zweijährige Haftstrafe wegen illegalen Waffenbesitzes trug indes nicht nur zu Limonows weiterer Popularisierung als Märtyrer bei, sie war auch Auftakt für eine Annäherung an die liberale, oppositionell eingestellte Öffentlichkeit. Denn aufgrund der unsauberen Anklage und Beweisführung der Strafverfolgungsbehörden galt Limonow in weiten Kreisen als politischer Gefangener.

Im Programm der NBP von 1994 stand unverblümt geschrieben: «Nach dem Machtantritt baut die NBP einen totalen Staat auf, die Menschenrechte stehen dann hinter den Rechten der Nation zurück. Innerhalb des Landes wird eine eiserne russische Ordnung aus Disziplin, Kämpfertum und Fleiß errichtet.» Zwar wurde im Jahr 2004 ein neues Programm verabschiedet, in dem sich obige Passage moderater als «Umwandlung Russlands in einen modernen mächtigen Staat» liest, und selbst das Wort «Zivilgesellschaft» darf darin nicht fehlen. Allerdings wurde das alte Programm nicht außer Kraft gesetzt.

Zwischen links und rechts

Seit sich eine wachsende Opposition gegen Präsident Putin formiert, gibt sich die NBP als soziale Protestpartei, die sich nicht mehr fast ausschließlich an den Bedürfnissen junger Menschen orientiert. Selbst ihre Haltung zum Tschetschenienkrieg hat sich verändert, die NBP fordert nun eine Beendigung des Kriegs. Aber gerade durch die harsche Kritik an den vor allem Rentner betreffenden antisozialen Reformen und durch öffentlichkeitswirksame Aktionen demonstriert die Partei Stärke. Wo Limonow noch vor wenigen Jahren die Abschaffung des Wahlrechts fьr Rentner forderte, sollen diese jetzt einen Teil der neuen Parteibasis stellen. Die NBP will fortan eine Volkspartei sein.

Das unlängst geänderte russische Wahlrecht fordert für die Teilnahme an den Dumawahlen von allen Parteien den Nachweis von 50.000 Unterschriften von Mitgliedern im ganzen Land. Angesichts der Tatsache, dass außer der KPRF und der Putinpartei Einiges Russland niemand dazu in der Lage oder Willens ist, den erforderlichen Nachweis ohne den an sich widerrechtlichen Kauf von Wähleradressen zu erbringen, demonstriert die NBP geradezu Gesetzestreue, indem sie ihre Mitglieder von Haus zu Haus ziehen lässt, um die begehrten Unterschriften zu sammeln. Und dies wird von Rentnern ebenso honoriert wie von Teilen der liberalen Presse, in der plötzlich Lobeshymnen nachzulesen sind über die einzige «nichtkorrumpierte» Partei Russlands.

Das macht die Nationalbolschewisten salonfähig und verschafft ihnen Zulauf von politischen Kadern sowohl aus der Rechten als auch aus der Linken. Allerdings ließ sich bislang bei den Mitgliedern immer eine recht hohe Fluktuation verzeichnen, so dass die tatsächliche Mitgliederzahl nur schwer einzuschätzen ist. Sie mag derzeit bei etwa 15.000 liegen. Der Kreml ist über diese Entwicklung so besorgt, dass er durch seine jüngst in die Gruppierung Naschi («Unsere») umgewandelte Putin-Jugend gewaltsame Übergriffe einschließlich schwerer Kцrperverletzung auf die Kader der NBP organisieren lässt.

An der Querfrontstrategie der NBP ändert dies hingegen wenig. In einer Ausgabe des Parteiblattes NBP-info, die zur Ideologiekonferenz im Frьhjahr 2004 erschien und seither nichts an Aktualität eingebüßt hat, heißt es: «Zweifellos schleppt die NBP noch die ‘linke’ russische Bewegung mit sich, jedenfalls so lange dies vor dem Hintergrund sozialer Unzufriedenheit zweckmäßig ist. Allerdings besteht unsere Hauptzielsetzung in der kompletten Auswechslung der politischen Klasse, was wesentlich wichtiger ist als alle ‘linken’ Komponenten im Nationalbolschewismus. Die NBP schleppt auch die ‘rechte’ Bewegung mit sich…»

Mit der Kombination sozialdemokratischer und faschistischer Inhalte zeichnet sich immer deutlicher ein Profil ab, welches der Partei eine weiterhin wachsende Anhängerschaft verschaffen könnte. Für die Staatsduma wird das zwar kaum ausreichen, denn die Hürde der 7-Prozent-Klausel ist nur mit Unterstützung des Establishments im Kreml zu überwinden. Zu einer aktiveren Rolle auf lokaler Ebene und einem schrittweisen Vorstoß in Verwaltungen, Medien und andere strategisch wichtige Strukturen ist die NBP jedoch allemal bereit.

Anmerkungen:

[1] Julius Evola gilt als einer der Wegbereiter des italienischen Faschismus und wurde von der Neuen Rechten als Autor wiederentdeckt. Guénon ist ein neurechter, zum Islam übergetretener französischer Spiritueller, der Evola entscheidend beeinflusst hat.

[2] Dugin baute mit Evrazija eine eigene Partei auf, die innerhalb kürzester Zeit im politischen Establishment einen sicheren Platz erringen konnte. Evrazija steht für einen antiliberalen russisch-eurasischen Sonderweg auf der Basis von wirtschaftlich autarken Räumen in Abgrenzung gegen die USA. Eines ihrer Hauptziele ist die Errichtung eines sogenannten eurasischen strategischen Blocks unter Einbindung Europas und Japans mit Russland als verbindender Achse.

[3] Limonow arbeitete u.a. mit der Zeitschrift L’idiot international zusammen.

[4] Die rotbraune Opposition bestand aus kommunistischen Parteien (u.a. KPRF von Sjuganow und die damals mitgliederstarke Russische Kommunistische Arbeiterpartei RKRP) und rechten, monarchistisch bis faschistischen Strukturen mit Großmachtambitionen (z.B. die Russische Nationalversammlung). Sie schlossen sich Ende 1992 vorübergehend zur Nationalen Rettungsfront zusammen. Die aus der Linken stammenden Parteien und Organisationen stellten zwar die Masse, aber ideologisch drückten die Rechten ihren Stempel auf.

[5] Eine Untersuchung über die Entstehung rechter Strukturen in der Sowjetunion analysiert beispielsweise die so genannte Russische Partei als eine Art rechter Ideologieschule. Siehe Nikolaj Mitrochin, Russkaja Partija, Moskau 2003

Ute Weinmann
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Zeitschrift informationszentrum 3. welt (iz3w), Nr. 286.

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Левые и национализм в России

На первый взгляд, левое движение в России велико и разнообразно: трудно найти номер газеты ЂГазетаї или журнала ЂВластьї, где бы не упоминались Коммунистическая партия Российской Федерации (КПРФ), депутатская фракция ЂРодинаї или их лидеры, господа Зюганов и Рогозин. В рамках информационного поля (правда, уже, в основном, интернетовского — но это беда не персонажей, а самого информационного поля, обильно выпалываемого государством) находятся Виктор Анпилов и Илья Пономарев, а также образования, к которым они имеют отношение, — ЂТрудовая Россияї и Союз коммунистической молодежи (СКМ). Что-то слышно про Молодежный левый фронт, ЂАвангард красной молодежиї, про Российскую партию коммунистов (РПК), Российскую коммунистическую рабочую партию (РКРП) и т.д. и т.п.

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Pensionäre als Speerspitze der Bewegung

Massenhafte Proteste gegen antisoziale Reformen in Russland

Das neue Jahr begann zunächst vielversprechend. Manch einer freute sich aufrichtig über den unlängst faktisch bis zum 10. Januar verlängerten Feiertagsmarathon zum Jahresbeginn, selbst wenn jener Beschluss auf Kosten anderer so beliebter Volksfeste wie dem 7. November oder dem 2. Mai fiel. Aber zum Ende der Verschnaufpause setzte bei vielen russischen StaatsbürgerInnen ein fürchterlicher Kater ein — mit zeitlicher Verzögerung erreichte die Katerstimmung auch den Kreml. Zunächst waren es nur einige Hundert, schließlich jedoch Zehntausende, die ihren Unmut über die Anfang Januar in Kraft getretenen antisozialen Reformen äußerten. Mindestens 30 Millionen Menschen sind von dem Mammutprojekt der Regierung betroffen, ein Großteil von ihnen hat teils erhebliche finanzielle Einbußen zu erwarten.  Читать далее

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Neulich im ukrainischen Konsulat

„Am Freitag können Sie ihr Visum abholen“, so die frohe Botschaft aus dem ukrainischen Konsulat in Moskau. Als ich dort pünktlich eintreffe, herrscht eine ungewohnte Atmosphäre der Nachlässigkeit. Gewöhnlich empfängt einen bereits am Eingang zum Gebäude ein wildes Gedränge. Begehrtes Ziel ist die Sprechanlage, denn Einlass wird gewöhnlich nur dem gewährt, wer verbal glaubhaft darlegen kann, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort die Gunst der vielbeschäftigten ukrainischen Obrigkeit zu verdienen. Doch heute ist die Tür geöffnet, der Wachschutz abgetreten und wer immer danach Lust verspürt, darf die Räumlichkeiten des Konsulats ohne etwaige unangenehme Zwischenfälle betreten. Reicht der neue Geist des Juschtschenko-Regimes schon bis Moskau? „Die unbürokratische Erteilung von Visa“, das hatte der neue ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko als eine seiner ersten Maßnahmen angekündigt, um die Wirtschaft des Landes voran zubringen. Doch ganz so schnell geht es dann doch nicht.  Читать далее
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Renitente Rentner

Proteste gegen Sozialabbau in Russland 

»Putin ist ein Feind – schlimmer als Hitler«, war auf dem Plakat während der Protestkundgebung in Samara zu lesen, an der überwiegend Menschen im Rentenalter teilnahmen. Ein völlig deplatzierter Vergleich, der aber auch deutlich macht, dass einigen der von den zu Jahresbeginn in Kraft getretenen Reformen besonders Geschädigten jede Ausdrucksweise recht und billig ist, um ihren Unmut kundzutun. Читать далее

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