Viele Grenzen, ein Camp

Im westukrainischen Transkarpatien werden mit Unterstützung der EU neue Grenz­anlagen und spezielle Flüchtlingslager errichtet. Dort fand das erste antirassistische Grenzcamp auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion statt. 

An der Grenze zur Ukraine ist Schluss. Die vorerst letzte Erweiterungsrunde Anfang 2007 hat die östliche Außengrenze der Europäischen Union mindestens für das kommende Jahrzehnt festgelegt. Der größte rein europäische Flächenstaat darf noch lange auf seinen EU-Beitritt warten, ent­sprechende Verhandlungen sollen frühestens im Jahr 2014 beginnen. Читать далее

Рубрика: Migration, Ukraine | Метки: , | Комментарии к записи Viele Grenzen, ein Camp отключены

Европейская миграционная политика становится практикой депортаций

Согласно статистике Управления Верховного комиссара ООН по делам беженцев (УВКБ ООН), на 1 января 2006 года по всему миру насчитывается около 21 миллиона беженцев, вернувшихся на родину гражданских лиц, которые все еще нуждаются в помощи, лиц, перемещенных внутри страны, лиц, ищущих убежище и лиц без гражданства. Однако в этих цифрах отражены только те, кто так или иначе пользуется поддержкой УВКБ ООН. Истинное число беженцев точно установить невозможно. Читать далее

Рубрика: Migration, Russisch, по-русски | Метки: , , | Комментарии к записи Европейская миграционная политика становится практикой депортаций отключены

Mann aus Moskau

Der neue EJC-Präsident Mosche Kantor hat seit Jahren engen Kontakt zum Kreml

Mit dem russischen Industriellen und Milliardär Mosche Kantor hat der Europäisch Jüdische Kongress (EJC) seit dem 27. Juni einen neuen Präsidenten. Sein voller Name lautet eigentlich Wjatscheslaw Wladimirowitsch Kantor. Trotz seines beträchtlichen Vermögens und zahlreicher Ämter – Kantor ist unter anderem Vorsitzender des Russisch Jüdischen Kongresses und des Nationalen Institutes für kooperative Reformen – hält sich sein Bekanntheitsgrad in der russischen Öffentlichkeit in engen Grenzen. Kantor ist weniger eine mediale Figur als ein Mann, der die Fäden lieber im Hintergrund zieht.
Sein Werdegang als Geschäftsmann unterscheidet sich indes wenig von dem anderer russischer Wirtschaftsmagnaten. Er wurde 1953 in Moskau geboren und absolvierte sein Studium am Moskauer Luftfahrtinstitut. Im Anschluss nahm er dort eine Stelle als Laborleiter ein, geriet allerdings 1986 in den Verdacht, geheime Informationen ins Ausland verkauft zu haben. Das Ende seiner wissenschaftlichen Karriere stellt gleichzeitig den Beginn eines atemberaubenden Aufstiegs dar, wie er nur in den Jahren der wilden Privatisierung ehemaligen Staatseigentums infolge des Zusammenbruchs der ehemaligen Sowjetunion denkbar war. Der Ver- kauf von Rechentechnik an Industrieunternehmen brachte Kantor zahlreiche Bekanntschaften ein, die den Grundstein seines späteren Erfolges legten.
Mit Unterstützung des damaligen Gouverneurs von Nowgorod, Michail Prusak, wickelte Kantor die Privatisierung des dortigen Mineraldüngerunternehmens „Azot“ (Stickstoff) ab und baute diesen unter dem neuen Namen „AKRON“ zu einem der mächtigsten im Agrarbereich angesiedelten Konzerne Russlands aus. Enge Kontakte zum Staatsapparat in der Jelzin-Ära ermöglichten ihm den Aufstieg in die oberste Geschäftsriege Russlands. Seine Unternehmertätigkeit brachte ihm zahlreiche Auszeichnungen ein. Als Berater der russischen Staatsanwaltschaft trat er zudem in den Anfängen der Jukos-Affäre in Erscheinung. Durch Exportgeschäfte ge-
lang es Kantor, den Großteil seines Vermögens ins Ausland zu schaffen. Seine Geschäftsaktivitäten verlegte er weitestgehend nach Asien, doch nach wie vor gehören ihm in Russland zahlreiche Fabriken und Ländereien. Seinen Lebensmittelpunkt verlagerte er 1992 zuerst nach Israel, dessen Staatsbürgerschaft er neben der russischen besitzt, später dann in die Schweiz.
Kantor geht auch der Ruf eines Kunstliebhabers und Mäzens voraus. Im Jahr 2001 gründete er das „Kunstmuseum für Avantgarde“. Für sein Engagement in Bezug auf europäisch-jüdische Studien an der Universität in Tel Aviv wurde ihm der Ehrendoktortitel zugesprochen. Auch das öffentliche Andenken an die Schoa ist ihm ein großes Anliegen. Kantor gehört zu den Gründungsmitgliedern der internationalen Stiftung „World Holocaust Forum“.
In Zeiten, in denen Russlands Politik in Europa längst nicht mehr überwiegend wohlwollend verfolgt wird, bleiben indes auch Bedenken gegen den russischen Wirtschaftsmagnaten nicht aus. Kantor könnte seine neue einflussreiche Stellung dazu nutzen, Israels Bemühungen gegen das iranische Atomprogramm zu untergraben, so die Befürchtungen.
In Russland möchte man diese Kritik allerdings nicht teilen. Der Leiter der Presseabteilung des Verbandes russischer jüdischer Gemeinden, Timur Kirejew, betont die Verbesserung der Lage für Juden in Russland in den vergangenen Jahren: „Präsident Wladimir Putins Amtszeit ist für die jüdischen Gemeinden in Russland mit einem Aufschwung gleichzusetzen. Unter seinem Vorgänger Jelzin war die Umsetzung vieler Projekte einfach undenkbar. Putin aber unterstützt die Gemeinden.“ Lobende Worte hat Kirejew auch für Mosche Kantors Engagement in Russland übrig, der sich um die finanzielle Förderung jüdischer Gemeinden verdient gemacht habe.
Und schließlich, so Kirejew, sei dessen Wahl ein weiterer positiver Schritt zur Anerkennung der Rolle Russlands in Europa.

Ute Weinmann

Jüdische Allgemeine

Рубрика: Antifaschismus | Метки: | Комментарии к записи Mann aus Moskau отключены

Russische Webblogs als (ent)politisierter Raum

Das Web als bislang freier Ort zur politischen Meinungsäußerungen wird für die Wahlen vorbereitet

Webblogs erfreuen sich in Russland einer stetig wachsenden Popularität. Die weitaus größte Anzahl russischsprachiger Bloguser hat sich beim amerikanischen LiveJournal eingerichtet und stellt dort die zweitstärkste Sprachgemeinde. Mitte Mai verkündete LiveJournal — in der russischen Bezeichnung liebevoll mit einem weichen „Zhezhe“ abgekürzt — die Überschreitung der Millionengrenze russischsprachiger Blogs, allerdings gingen in die Zählung auch sogenannte Communities ein. Doch angesichts des derzeit verzeichneten rasanten Wachstums wird die magische Million individueller Bloguser spätestens Ende Juni erreicht sein. Читать далее

Рубрика: General | Комментарии к записи Russische Webblogs als (ent)politisierter Raum отключены

Unzufriedene marschieren weiter

Oppositionsbündnis «Das andere Russland» von Repressionen betroffen

Spätestens zu Beginn des G8-Gipfels in Heiligendamm wird man in Deutschland zumindest vorübergehend Nachsicht in Bezug auf sich häufende Nachrichten über prügelnde russische Milizionäre walten lassen. Denn dann wird die deutsche Polizei unter Beweis stellen, wozu sie in der Lage ist und sicherlich nicht hinter ihren russischen Kollegen zurückstehen. Doch aus russischer Perspektive betrachtet werden die Einsätze von OMON-Sondereinheiten Mitte April in Moskau und St. Petersburg gegen die liberale Opposition mehr Nachhaltigkeit zeigen. Denn sie bilden nur den Auftakt einer Kette weiterer gewaltsamer Reaktionen der russischen Staatsgewalt gegen ihre KritikerInnen. Es ist Wahljahr und der Wind wird zusehends rauer. Читать далее

Рубрика: Protest | Метки: | Комментарии к записи Unzufriedene marschieren weiter отключены

Hauptsache anders

Ute Weinmann. Die «Märsche der Unzufriedenen» haben sich durch das brutale Vorgehen der Polizeisondereinheit OMON als medientaugliches Modell erwiesen. Sind sie Ausdruck einer Stärke der Opposition gegen Putin?

Fast jeder westliche Zeitungsleser und jede Fernsehzuschauerin hat von der Opposition gegen den amtierenden russischen Präsidenten Wladimir Putin gehört. Doch der Bekanntheitsgrad der Märsche liegt in Russland nach Umfragen höchstens bei dreißig Prozent. Die Duma- und Präsidentschaftswahlen in Russland rücken unaufhaltsam näher und es stellt sich die Frage, was sich hinter diesen Märschen der Opposition verbirgt. Читать далее

Рубрика: Protest | Метки: | Комментарии к записи Hauptsache anders отключены

Mit Leib und Leben

Kritische Journalisten und unbequeme Menschenrechtsverteidiger leben in Russland gefährlich, wenn sie die falschen Fragen stellen. Daran hat auch das weltweite Entsetzen über den Mord an Anna Politkowskaja nichts geändert.

Als die Journalistin Anna Politkowskaja im vergangenen Oktober ermordet wurde, löste die Tat weltweites Entsetzen aus. Bislang konnten die russischen Behörden weder die Verantwortlichen festnehmen, noch Hintermänner benennen. Dabei sehen sich zahlreiche Menschenrechtsverteidiger und NGO-Mitglieder mehr denn je bedroht.  Читать далее

Рубрика: Menschenrechte | Комментарии к записи Mit Leib und Leben отключены

Jelzin ist tot, es lebe Putin!

Die Nachrufe auf den ersten Staatspräsidenten der russischen Förderation betonen, dass der Verstorbene sich den richtigen Nachfolger ausgesucht habe.

Über Tote kurz nach ihrem Ableben wird nie so geredet wie über Lebende. Ehemalige Staatspräsidenten sind da keineswegs eine Ausnahme. Höchstens mit der kleinen Einschränkung, dass das Wirken wichtiger Politiker das Leben der kompletten Bevölkerung beeinflusst hat und somit alle etwas über die Person zu sagen haben. Es gibt in der Regel zwei Arten, über Verstorbene zu sprechen – entweder bietet sich durch den Tod endlich die Gelegenheit abzurechnen, was zu Lebzeiten des Betreffenden aus welchen Gründen auch immer unangemessen war, oder aber man verfügt über gute Gründe, den Toten in einem rosigen Licht erscheinen zu lassen, und schwelgt in den höchsten Tönen. Читать далее

Рубрика: Geschichte + Gegenwart | Метки: | Комментарии к записи Jelzin ist tot, es lebe Putin! отключены

Schreiende russische Generäle

Der Streit um das Raketenabwehrsystem der USA geht in die nächste Runde

„Wer geboren wird schreit, wer stirbt ist still“ lautet ein russisches Sprichwort. Und wenn russische Generäle schreien, ist die ganze Welt in Aufruhr. Harsch reagierte der russische Generalstabschef Jurij Balujewskij Mitte Februar auf die Zustimmung aus Warschau hinsichtlich der US-amerikanischen Pläne zum Aufbau eines Raketenabwehrsystems im Rahmen der Ballistic Missile Defence in Polen und Tschechien. „Sollen sie das (System) bei sich ruhig stationieren, aber dann brauchen sie sich anschließend nicht zu beschweren, wenn ihnen was auf den Kopf fällt.“ Читать далее

Рубрика: Militär | Метки: | Комментарии к записи Schreiende russische Generäle отключены

Entführen und regieren

Putin ernannte Ramsan Kadyrow, den einflussreichsten Warlord Tschetscheniens, zum Präsidenten. In den Bergregionen ist der Krieg noch nicht beendet. 

Auch in Tschetschenien kann es aufwärts gehen, wenn nur der richtige Mann regiert, glaubt Ramsan Kadyrow. »Sollte ich Präsident werden, werde ich zumindest Russland beweisen, dass Ordnung geschaffen werden kann«, prophezeite er, als er noch Premierminister war. »Dann beweise ich, dass Tschetschenien die stabilste, fried­lichste und blühendste Region der Russischen Föderation sein wird.« Читать далее

Рубрика: Kaukasus, Militär | Метки: , | Комментарии к записи Entführen und regieren отключены